Brennendes Karma und andere Attraktionen: Jahresende im Backstage

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Unter dem lauschigen Motto Fuck Off stieg auch zum Silvester 2017 wieder die bewährte Party im Backstage. Als Stammgäste waren wir natürlich wieder vor Ort - versteht sich.

Faire Preise, ungezwungene Atmosphäre und musikalische Untermalung für Geschmäcker aller Art -  das ist das Erfolgsrezept, mit dem das Backstage seit Jahren einen gerne genommenen Kontrapunkt gegen die Raclette-Schnarchfeste oder überteuerten Schicki-Dinner-Events setzt, mit denen der Bürgersmann üblicherweise den Jahresabschluss begeht und das dann den wenig interessierten Kollegen am 02.01. mit der immer gleichen Formel „ganz entspannt, es war ruhig dieses Jahr“ anpreist. Hier gilt das gleiche wie für klebrigen, klumpigen Reis - das muss nicht sein! Bandseitig ist bei uns nämlich auch dieses Mal einiges geboten, im Club etwa trumpft nach den dänischen Rockern Helhorse noch der Dreier Karma To Burn auf, der für enorme Stimmungswogen sorgt. Was umso bemerkenswerter ist, als der tonnenschwere Stoner-Sound vollkommen ohne Gesang auskommt. William Mecum an der Gitarre wirkt verraucht-selig, Basser Eric Clutter lässt den Christbaum neben der Bühne ordentlich erzittern, und Schlagwerker Evan Devine zeigt sich halb nackig, was der angereisten holden Weiblichkeit durchaus zum Gefallen gereicht. Einige Motörhead-Vibes und Wüsten-Songs „straight from the mountains of West Virginia and Maryland“ später bedankt sich Herr Mecum herzlich, dass wir new year’s eve mit ihnen feiern, und zur Zugabe setzt es doch tatsächlich einen kleinen Moshpit. Top!

Im Werk nebenan nehmen wir dann kurz den deutschen Rap eines einzelnen Interpreten zur Kenntnis, der die Massen nicht unbedingt mobilisiert, aber das gelingt dann dem wie immer publikumsfreundlichen Sound in der Halle umso mehr, wo mit klassischem AOR, modernem Rock und gerne auch einer Prise Metal ein bunter Blumenstrauß geboten ist. Wer es mehr tanzbar mag, der kann sich im Werkstatt-Studio sogar astreine 80/90er-Disco-Beats an Land ziehen. Mit einem zackigen Feuerwerk pünktlich um Mitternacht, einem gut besuchten Burger-Wagen und vor allem jeder Menge ausgelassener Stimmung startet man hier doch gerne ins neue Jahr. Gar nicht entspannt, gar nicht ruhig - so wie das eben sein muss.               

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