Heiße Maroni und ein hübsches Jäckchen: goldener Herbst mit zwei neuen Varianten des Ziegler Aureum

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Auch wenn unser der Herbst – in jedem Falle ein Maler – dieser Tage ausgesucht gülden daherkommt, heißt es doch langsam, sich auch auf kältere Tage einzustellen. Und da scheint doch kaum etwas gelegener als ein hübscher dram, zumal wenn er noch saisonale Noten aufweisen kann, so wie zwei Neuzugänge aus dem Hause Ziegler, die erneut zeigen, dass man nicht nur in Eichen- oder Sherry-Fässern ordentlich lagern kann.

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Das wärmste Jäckchen ist, wie das ein Kenner der Materie gerne betont, bekanntlich das Cognächen, und getreu diesem Motto besorgte man sich in der Brennerei Ziegler einige Fässer aus dem noblen Hause Pierre Ferrand, dem Vernehmen nach einem der renommiertesten Kredenzer des edlen Tropfens aus der Grand Champagne. Die Lagerung des Cognacs erfolgt in Limousin-Eiche, die hoffentlich nicht permanent davonfährt, sondern von eigener Qualität ist. 2010 als new make abgefüllt, konnte sich das Destillat aus dem Hause Ziegler mittlerweile sieben Jahr lang in der Cognac-Heimat entwickeln und steht als Aureum 1865 Cognac Ferrand Limited Edition ganz neu in den Regalen. Hell-gold steht der Kollege im Glas und verbreitet sofort einen intensiven Geruch nach dunklen Nüssen und – große Überraschung – Cognac. Im Geschmack setzt sich dieses Erlebnis fort, mit würzigen Noten von Nuss, Vanille und eben dem namensgebenden Weinbrand, wobei die 47% durchaus zu Buche schlagen. Im Abgang gibt diese Variante sich eher kurz und entfaltet dabei aber einen doch eher fruchtigen Gruß. Definitiv eher für Kenner, die einmal etwas anderes probieren wollen und etwa einen Digestiv oder ähnlichen Tischbegleiter suchen.     

Ganz anders und gefälliger bietet sich uns da der Aureum 1865 Chestnut Cask dar, der 5 Jahre in Kastanienfässern reifte. Ebenfalls eher hell mit Bernstein-Tönen lässt er sich begutachten und verströmt einen wunderbar voll-ausgewogenen Duft nach wohlig heißen Maroni, Frucht und Blüten, wobei sich die Nase durchaus auf den zweiten Blick etwas ändert. Im Geschmack gefällt der Chestnut allenthalben mit süßen, definitiv nicht metallischen Anklängen von Vanille und geschmeidigen Frucht-Noten – die eher am unteren Rand angesiedelten 43% lassen diesen Vertreter zu einem gefälligen, ja fast schon süffigen dram werden, der sicherlich auch für Erstgenießer eine gute Wahl sein dürfte. Im ausgeprägten Abgang bestätigt sich die ausgewogene Süße, die in Noten von Zitrus und Honig ausklingt. Sehr schön, sagen wir – und konstatieren gerne wieder ein gutes Beispiel für einen deutschen Malt, der sich hinter seinen schottischen Artgenossen keineswegs zu verstecken braucht!

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Aureum 1865 Cognac Limited Edition
7 Jahre
47%
89,90 EUR (0,7 l)

 

Aureum 1865 Chestnut Cask
5 Jahre
43%
51,90 EUR (0,7 l)

www.brennerei-ziegler.de